Herstellung von CBD Öl

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Herstellung von CBD Öl

In der letzten Zeit hat die Beliebtheit von CBD Öl immer mehr zugenommen. Viele Menschen nutzen CBD Öl, um im stressigen Alltag etwas mehr Ruhe und Wohlbefinden zu erlangen. Es wird aber auch gezielt genutzt, um zur Linderung von Symptomen wie Schlaflosigkeit oder Ängsten beizutragen. Auch die Wissenschaft befasst sich immer mehr mit CBD und seinen möglichen Wirkungen. Mithilfe von Studien konnten bereits einige Wirkungen von CBD belegt werden, viele weitere werden vermutet. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, weitere Erkenntnisse über die Möglichkeiten von CBD Öl zu bekommen. Viele fragen sich, wie CBD Öl eigentlich hergestellt wird. In diesem Beitrag finden Sie die Antwort auf diese Frage.

Die Herstellung von CBD Öl – ein langer Weg

CBD Öl herzustellen, ist nicht so einfach, wie es sich viele vorstellen. Es reicht nicht aus, einfach Teile der Cannabispflanze in Öl zu geben und zu hoffen, dass sich die Inhaltsstoffe lösen und in das Öl übergehen. Der Weg zum fertigen Öl beginnt mit dem Anbau der Hanfpflanze und endet mit dem Zusammenfügen der verschiedenen Inhaltsstoffe, sodass ein CBD Öl entsteht. Am Anfang steht der Anbau der Cannabispflanze, danach folgt die Ernte. Daraus wird das CBD extrahiert, dafür stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Vermischt wird der Extrakt schließlich mit einem hochwertigen Trägeröl, so entsteht dann entweder ein reines CBD Öl oder auch ein Vollspektrum Öl.

Anbau, Ernte und Verarbeitung der Hanfpflanze

Schon der Anbau der Hanfpflanze ist in Deutschland nicht einfach. Generell ist es so, dass der Anbau von Cannabis hierzulande absolut illegal ist. Es gibt aber auch Ausnahmen, die für die Herstellung von CBD Produkten gelten. Dafür darf Hanf angebaut werden, allerdings ist für diesen Zweck nur bestimmter Nutzhanf vorgesehen. Die dafür verwendeten Sorten müssen in der EU offiziell zugelassen sein. Alle Sorten, die legal angebaut werden dürfen, sind im dafür zuständigen EU-Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten mit Hanfsorten genannt. Derzeit sind etwa 65 Hanfsorten in diesem Katalog enthalten, die Anzahl variiert aber immer, da oft Sorten entfernt und andere hinzugefügt werden. Alle zugelassenen Hanfsorten haben aber eine Gemeinsamkeit: Der THC-Gehalt in diesen Pflanzen überschreitet nicht die gesetzlich festgelegte Höchstgrenze von 0,2 %.

Die Tatsache, dass es Hanfsorten gibt, die in Deutschland legal angebaut werden dürfen, bedeutet aber noch nicht, dass sie jeder einfach im Garten anpflanzen darf. Wer Hanfpflanzen anbauen möchte, um daraus CBD Produkte herzustellen, benötigt eine Sonderlizenz. Ist diese Sonderlizenz vorhanden und wurden die passenden Hanfsorten ausgewählt, kann der Anbau beginnen. Privat dürfen auch die zugelassenen Hanfsorten nicht angebaut werden. Nach der Ernte wird die Pflanze dann weiterverarbeitet.

Trocknung der Blüten

Für die Herstellung von CBD Öl kommen vorrangig die Blüten der weiblichen Hanfpflanze zum Einsatz. Der Grund dafür ist, dass sich in den Knospen oder auch in den Pollen auf den Blüten der höchste Anteil an Cannabinoiden befindet. Um die Blüten nutzen zu können, ist es aber zunächst notwendig, die Pflanzenteile zu trocknen. Das dauert zwischen 5 und 7 Tagen. Die Blütenteile werden dafür in einen trockenen, kühlen Raum gebracht, in den nur wenig Licht einfällt und der zudem über eine gute Belüftung verfügt. In diesem Raum können die Pflanzenteile in Ruhe trocknen. Zwar ist es möglich, diesen Prozess durch den Einsatz von einem Ofen oder auch anderen Hitzequellen zu verkürzen, das ist jedoch nicht empfehlenswert. Es ist möglich, dass durch diese Hitze Bestandteile des Hanfs zerstört werden. Sobald die Pflanzenteile komplett getrocknet sind, wird im nächsten Schritt das CBD daraus extrahiert.

CBD extrahieren – diese Methoden werden dafür genutzt

Für die Herstellung von CBD Öl wird CBD Extrakt benötigt. Es werden unterschiedliche Extraktionsverfahren genutzt, um das CBD aus der Hanfpflanze zu extrahieren. CBD liegt in der Hanfpflanze zunächst als Carbonsäure vor, diese wird auch als CBDA bezeichnet. Es handelt sich um einen inaktiven Inhaltsstoff, der erst noch durch die sogenannte Decarboxylierung in CBD umgewandelt werden muss. Genutzt werden dafür verschiedene Methoden, so wie die Extraktion durch Erhitzung, mit Lösungsmitteln, Alkohol, Öl oder überkritischem Kohlenstoffdioxid.

Extraktion durch Erhitzung

Die Basis für den Erfolg dieses Verfahrens ist die Temperatur. Je höher die Temperatur ist, desto schneller kann das Verfahren abgeschlossen werden. Beträgt die Temperatur 210 °C, ist es möglich, fast 100 % der Substanz in nur wenigen Sekunden umzuwandeln. Dieses Verfahren bietet also den Vorteil, dass es sehr schnell ist. Allerdings kann es auch eine negative Wirkung haben auf die in den Pflanzenteilen enthaltenen Terpene. Diese haben bei der pharmakologischen Wirkung eine besonders wichtige Funktion. Es gibt aber eine Möglichkeit, diese negative Wirkung zu verhindern, die sogenannte zweistufige Erhitzung. Der Nachteil ist, dass diese Methode länger dauert, dafür ist sie aber auch viel schonender.

Extraktion durch Lösungsmittel

Eine Extraktion von CBD kann auch mit flüssigen Lösungsmitteln durchgeführt werden. Neben Hexan, Alkohol, Butan, Ethanol und Isopropanol können auch noch weitere Lösungsmittel dafür verwendet werden. All diese Lösungsmittel haben aber eine gemeinsame Eigenschaft: Sie sind sehr leicht entzündlich, somit ist ihr Einsatz nicht gerade ungefährlich. In der Industrie werden geschlossene Regelkreise verwendet, um den CBD Extrakt mithilfe dieses Verfahrens zu extrahieren. Das bevorzugte Lösungsmittel dafür ist Ethanol. Allerdings bietet dieses Verfahren auch einen großen Nachteil, denn dabei werden die Wachse der Pflanze zerstört. Wissenschaftler vermuten aber, dass auch die Wachse der Pflanze über gesundheitsfördernde Eigenschaften verfügen. Diese Eigenschaften können nicht genutzt werden, wenn dieses Verfahren verwendet wird.

Ein weiterer Nachteil ist, dass durch die Lösungsmittel nicht nur die Cannabinoide aus den Pflanzen gelöst werden, sondern auch noch etwas anderes, und zwar Chlorophyll. CBD Produkte, die mit einem CBD Extrakt hergestellt werden, der durch dieses Verfahren gewonnen wurde, haben meistens einen recht bitteren Geschmack. Um den Geschmack zu verbessern, könnte das Chlorophyll herausfiltert werden, aber dadurch würde auch die Wirkungskraft des CBD Öls herabgesetzt.

Extraktion mit überkritischem Kohlenstoffdioxid (CO2-Extraktion)

Bei der CO2-Extraktion handelt es sich um eine sehr aufwendige Methode, die jedoch zu einem besonders guten Ergebnis führt. Bei dieser Methode wird Kohlenstoffdioxid eingesetzt, um das CBD aus der Pflanze zu lösen. In diesem Verfahren gibt es drei Kategorien:

  • Überkritische CO2-Extraktion
  • Unterkritische CO2-Extraktion
  • Mittelkritische CO2-Extraktion

 

Bei diesem Verfahren übernimmt das Kohlenstoffdioxid praktisch die Rolle des Lösungsmittels, aber ohne die ganzen Risiken und Gefahren für die Gesundheit. Die CO2-Extraktion ist das modernste Verfahren, wenn es um die Herstellung von CBD Öl geht. Leider ist es aber auch sehr kompliziert und zudem recht kostspielig. Die besten Ergebnisse für die Extraktion von CBD, das für CBD Öl genutzt wird, bietet die überkritische CO2-Extraktion. Von der Eigenschaft her befindet sich das Kohlenstoffdioxid zwischen Flüssigkeit und Gas. Wenn es um die Dichte geht, ähnelt das Kohlenstoffdioxid einer Flüssigkeit, die Konsistenz kommt aber einem Gas näher. Das Kohlenstoffdioxid hat dann einen Aggregatzustand, der sich über dem sogenannten kritischen Punkt befindet. Die Bezeichnung für dieses Verfahren leitet sich daraus ab. Das Kohlenstoffdioxid kann diesen Aggregatzustand aber nicht von alleine erreichen. Es sind ganz bestimmte Druck- und Temperaturverhältnisse notwendig, um das Kohlenstoffdioxid in diesen Zustand zu bringen. Wird das Verfahren angewendet, muss die Temperatur über 30,980 °C liegen, der Druck über 73,75 bar.

Es gibt einen Grund, warum die überkritische CO2-Extraktion die beste Wahl ist, denn sie verspricht den größten Ertrag. Weiterhin ist es damit auch möglich, größere Pflanzenmoleküle zu extrahieren, dazu zählen zum Beispiel Chlorophyll, Carotinoide, Pflanzenwachse und auch Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Dieses Verfahren ermöglicht es sogar, einzelne Cannabinoide zu isolieren, also auch CBD. Es ist lediglich notwendig, die passende Temperatur und den richtigen Druck zu wählen. Mit diesem Verfahren kann also ein Extrakt hergestellt werden, der 99 % reines CBD enthält und sonst keine weiteren Inhaltsstoffe. Diese Extrakte werden für die Herstellung von reinen CBD Ölen verwendet, die auch als CBD Isolat bekannt sind.

Ablauf der überkritischen CO2-Extraktion

Das Verfahren der überkritischen CO2-Extraktion ist komplizierter als andere Methoden, es werden drei Schritte benötigt, bis die Extraktion abgeschlossen ist.

1. Schritt

Zunächst werden die Pflanzenteile auf eine Temperatur zwischen 100 und 150 °C erhitzt. Dadurch werden sie nicht nur zerkleinert, sondern auch gleich decarboxyliert. In diesem Schritt wird die Carbonsäure (CBDA) in CBD umgewandelt.

2. Schritt

Für den zweiten Schritt wird zunächst flüssiges, gekühltes Kohlenstoffdioxid komprimiert und anschließend in einen ganz speziellen Extraktor geleitet. In diesem Extraktor befinden sich bereits die Pflanzenteile. Die Inhaltsstoffe werden in diesem Schritt aus den Pflanzenteilen extrahiert.

3. Schritt

Die extrahierten Inhaltsstoffe gelangen in diesem letzten Schritt in einen Separator. Dieser trennt mithilfe von Temperatur und Druck auch noch die restlichen Substanzen, die verblieben sind.

 

Die überkritische CO2-Extraktion ist wirklich sehr kompliziert und umfangreich. Dennoch verwenden die meisten Hersteller von CBD Produkten genau dieses Verfahren, denn es ist sehr schonend und die beste Wahl, wenn aus dem CBD Extrakt sehr hochwertige CBD Produkte hergestellt werden sollen. Durch die überkritische CO2-Extraktion entsteht ein besonders reines Endprodukt. Diese Methode ist nicht nur sehr schonend, sondern auch besonders effektiv, sicher, ertragreich und vor allen Dingen ungiftig. Das bedeutet, dass das damit hergestellte CBD Öl frei ist von Lösungsmittelresten.

Extraktion mit Öl

Besonders günstig und einfach ist die Extraktion mit Pflanzenöl. Es gibt aber einen großen Nachteil, denn bei dieser Methode ist die Ausbeute an Cannabinoiden eher gering. Das Öl, das daraus gewonnen wird, verdirbt auch sehr schnell. Daher ist die Extraktion mit Öl eher etwas für den Hausgebrauch. Hersteller von CBD Öl arbeiten nicht mit dieser Methode, da sie nicht dafür geeignet ist, hochwertiges CBD Öl herzustellen. Die Blüten der Pflanze werden dabei einfach in das Pflanzenöl gegeben, die Blüten müssen mit dem Öl bedeckt sein. Anschließend wird es sanft erhitzt. Da Cannabinoide fettlöslich sind, gelangen die Bestandteile durch das Erhitzen in das Öl. Neben Olivenöl wird auch Hanfsamenöl oder Kokosöl dafür verwendet. Für den professionellen Einsatz ist diese Methode nicht geeignet.

Wasserfiltration

Um die Inhaltsstoffe mit dieser Methode aus den Pflanzenteilen lösen zu können, wird ein sehr hoher Wasserdruck benötigt. Durch diesen hohen Wasserdruck werden die Pflanzenteile durch ein ganz spezielles Filtersystem gepresst. Der Druck sorgt dafür, dass das CBD aus der Pflanze gelöst wird. Danach muss es noch schonend getrocknet werden, bevor es weiterverarbeitet werden kann. Es hört sich so an, als ob es sich um ein sehr einfaches Verfahren handelt, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Die Wasserfiltration ist von der Durchführung her sehr aufwendig. Ein guter Grund für Hersteller, auf dieses Verfahren zu verzichten.

Das Endprodukt CBD Öl

Um CBD Öl zu erhalten, ist es notwendig, den CBD Extrakt mit einem Trägeröl zu mischen. Viele Hersteller nutzen dafür Hanfsamenöl, es kommen aber auch Olivenöl, Traubenkernöl oder Kokosnussöl zum Einsatz. Es gibt allerdings zwei Varianten, reines CBD Öl oder Vollspektrum CBD Öl.

Beim reinen CBD Öl, auch als CBD Isolat bezeichnet, handelt es sich um ein Öl, das nur reines CBD enthält. Neben dem reinen CBD Öl wird aber auch das sogenannte Vollspektrum CBD Öl hergestellt. Dieses enthält im Gegensatz zu dem reinen CBD Öl das volle Spektrum an Cannabinoiden und Terpenen, das bei der Extraktion gewonnen wurde. Das chemische Profil der Hanfpflanze bleibt dabei erhalten, das CBD Öl enthält dann neben dem CBD auch viele weitere Cannabinoide und Phytochemikalien, die von Natur aus in der Hanfpflanze vorkommen. Diese Vollspektrum CBD Öle bieten den Vorteil des sogenannten Entourage-Effekts. Tritt dieser Effekt ein, wird eine breit gefächerte und optimierte Wirkung erreicht. Der Begriff Entourage-Effekt wird verwendet, um die natürlicherweise in der Hanfpflanze vorkommende Synergie zu beschreiben. Es wird davon ausgegangen, dass durch die Zusammenarbeit aller natürlichen Verbindungen der Pflanze bessere Ergebnisse erzielt werden können, als wenn jede Verbindung isoliert ist.

Alle in der Pflanze enthaltenen Cannabinoide weisen unterschiedliche Eigenschaften auf, sodass ein Vollspektrum CBD Öl eine vielfältigere Wirkung bieten kann. Neben dem CBD sind mehr als 80 weitere Cannabinoide im Vollspektrum Öl enthalten. Diese Cannabinoide unterstützen sich gegenseitig. Neben den Cannabinoiden sind auch Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im Vollspektrum CBD Öl enthalten.

Die Herstellung von CBD Öl – Schritt für Schritt zum hochwertigen Produkt

Es ist gar nicht so einfach, hochwertiges CBD Öl herzustellen. Es sind viele Schritte notwendig, dafür werden teilweise sehr kostspielige Verfahren genutzt. Nur wenn auf hochwertige Verfahren und Grundstoffe gesetzt wird, kann daraus das hochqualitative CBD Öl entstehen, das für ein gutes Wohlbefinden sorgt.