CBD und Melatonin

Lesezeit: 11 Minuten (2268 Wörter)

Abends früh ins Bett gehen, die ganze Nacht durchschlafen und morgens frisch und erholt aus dem Bett springen – so sollte es eigentlich sein. Bis vor einigen Jahren funktionierte das auch für die meisten Menschen. Mittlerweile ist es aber so, dass viele gar nicht mehr wissen, wie es ist, richtig auszuschlafen. Jeder Mensch ist heute einem mehr oder weniger starken Stress ausgesetzt, ganz egal ob auf der Arbeit oder im Privatleben. Dazu kommen dann noch einige weitere Faktoren, die Einfluss auf die Länge und die Qualität des Schlafs haben. Das können beispielsweise länger andauernde Krisen sein. Viele Menschen bemerken nicht einmal, dass sie plötzlich nur noch vier oder fünf Stunden schlafen. Es ist klar, dass dies für gewöhnlich viel zu wenig ist.

Verantwortlich für den guten Schlaf ist ein Hormon, das Melatonin heißt. Allerdings scheint es so zu sein, dass es Faktoren gibt, die das Melatonin beeinflussen. Dann ist es dem Hormon nicht mehr möglich, seine Aufgaben erfüllen zu können. Es ist aber möglich, dass CBD dazu beitragen könnte, das Melatonin wieder auf den rechten Weg zu bringen. Dann ist es dem Menschen wieder möglich, ausreichend Schlaf zu bekommen.

Melatonin – auch bekannt als Schlafhormon

Es gibt sehr viele Hormone im menschlichen Körper, die meisten sind aber eher unbekannt. Anders sieht es dagegen beim Melatonin aus. Das liegt wohl auch hauptsächlich daran, dass das Melatonin auch unter der Bezeichnung Schlafhormon bekannt ist. Grund für diese Bezeichnung ist, dass die Wirkung des Melatonins dem eines Schlafmittels ähnelt. Es gibt keine Bezeichnung, die treffender wäre, denn das Melatonin bestimmt über den Schlaf des Menschen.

Sobald die Sonne untergeht und es dunkel wird, beginnt die Zirbeldrüse damit, aus dem Hormon Serotonin das Melatonin zu bilden. Wird das Melatonin an das Blut abgegeben, macht es schläfrig. Es handelt sich bei der Zirbeldrüse um ein sehr kleines Organ, das gerade einmal die Größe einer Erbse hat. Sie befindet sich an der Rückseite des Mittelhirns.

Allerdings sind sich die Experten heute noch nicht einig darüber, wann der Körper genau damit beginnt, Melatonin auszuschütten. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Es gibt allerdings die Annahme, dass der Körper zwischen 19.30 Uhr und 21.30 Uhr mit der Ausschüttung des Schlafhormons beginnt.

Dann steigt der Melatoninspiegel im Blut relativ schnell an. Kurz darauf macht sich bereits ein starkes Müdigkeitsgefühl breit. Für gewöhnlich ist es so, dass der Melatoninspiegel bei gesunden Menschen auch während der gesamten Nacht recht hoch bleibt. Im Allgemeinen wird der Höhepunkt in etwa erreicht zwischen 1 und 3 Uhr in der Nacht. Allerdings ist es möglich, dass sich dieser Zeitraum verändert, abhängig von der Jahreszeit. Die Produktion des Melatonins wird reduziert, sobald es heller wird. Dann ist es Zeit, aufzuwachen. Etwa gegen 9 Uhr am Morgen ist dann schließlich so gut wie kein Melatonin mehr im Blut zu finden. Während des Tages bleibt der Melatoninspiegel niedrig und steigt erst am Abend wieder. Im Winter, wenn die Tage bekanntlich sehr kurz und dunkel sind, kann es zu Ausnahmen kommen. Dann kann es passieren, dass der Melatoninspiegel auch am Tag einen leichten Anstieg verzeichnet. Dadurch lässt sich erklären, warum sich einige Menschen an besonders dunklen Tagen häufig schläfrig fühlen. Depressionen können die Folge sein.

Guter Schlaf – eine Grundvoraussetzung für einen gesunden Körper

Schlaf ist wichtig, das ist gar keine Frage. Auch wenn es einige Menschen gibt, die stolz darauf sind, dass sie mit wenig Schlaf auskommen, ist das eine Tatsache. Der Körper nutzt die Zeit des Schlafens, um sich zu regenerieren und zu reparieren. Zellen werden in der Zeit erneuert, Muskeln wachsen und zudem erfolgt auch die Bildung von Proteinen und Blut. Das ist aber nur ein Bruchteil dessen, was während des Schlafs passiert. In dieser Ruhephase entgiftet der Körper sich auch. Schädliche Stoffe, die aus dem Stoffwechsel entstehen, werden in der Zeit wieder abgebaut. Daraus folgt, dass jeder, der nur sehr kurz schläft, diese Schadstoffe nur unzureichend abbauen kann. Das bedeutet, sie bleiben im Körper und es ist durchaus möglich, dass sie mit der Zeit Schäden anrichten.

Für die Immunabwehr spielt ein guter und vor allen Dingen ausreichend langer Schlaf ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Immunsystem nutzt die Nacht, um besonders viele immunaktive Stoffe auszuschütten. Die Denkfähigkeit wird ebenfalls durch den Schlaf beeinflusst. In der Nacht verarbeitet das Gehirn alles, was der Mensch am Tag erlebt und auch gelernt hat. Wichtige Dinge gelangen in das Langzeitgedächtnis. Kreative Lösungen entstehen ebenfalls in der Nacht. Viele Menschen sind heute nicht in der Lage, Lösungen für ihre Probleme zu finden. Die Antwort auf das Warum kann in einem schlechten Schlaf zu finden sein.

Ein Mangel an Melatonin – möglicher Auslöser für Schlafprobleme

Die Bildung von Melatonin erfolgt größtenteils in der Nacht, zu dieser Zeit gelangt es auch ins Blut. Melatonin ist das Schlüsselhormon, das für die Regulierung der chronobiologischen Rhythmen zuständig ist. Einen besonders starken Einfluss hat das Melatonin auf den Wach- und Schlafwechsel. Der Körper bekommt durch das Schlafhormon angezeigt, dass es Nacht wird und somit die Zeit kommt, schlafen zu gehen. Grundsätzlich erfüllt das Melatonin seine Aufgabe sehr gewissenhaft, dennoch gibt es in der modernen, schnelllebigen Zeit von heute einige Faktoren, die störend sein können für die Melatoninproduktion. Einer dieser Faktoren ist beispielsweise künstliches Licht. Das ist heute so gut wie überall zu finden. Für gewöhnlich wird es am Ende des Tages dunkler, diese Veränderung wird durch die Netzhaut wahrgenommen. Diese sendet eine neuronale Meldung, die der Auslöser für die Melatoninproduktion ist. Der Körper wird so auf die bevorstehende Nachtruhe eingestimmt.

Störfaktor künstliches Licht

Dieser normale Ablauf wird heute sehr stark durch das künstliche Licht gestört. Dieses hat besonders in den für die Schlafphase entscheidenden Stunden einen starken Einfluss auf den Menschen. Das Kunstlicht sorgt dafür, dass die Produktion von Melatonin reduziert wird, dementsprechend wird auch weniger ausgeschüttet. Zwar nimmt die Produktion dann später wieder zu, aber die Zeit entspricht nicht dem vorgesehenen Zeitpunkt. Folge davon ist, dass der Mensch am Morgen keinesfalls ausgeschlafen ist, ganz im Gegenteil. Viele fühlen sich morgens noch immer schläfrig und müde.

Es gibt aber noch eine weitere Lichtart, die hier einen starken Einfluss hat: das Blaulicht. Dieses blaue Licht geht von Bildschirmen, Smartphones und Tablets aus. In der heutigen Zeit ist es für viele normal, ständig auf das Smartphone oder das Tablet zu starren. Sie haben Angst, irgendetwas Wichtiges zu verpassen und wagen es nicht, einmal ein paar Stunden nicht auf die Geräte zu schauen. Wer so süchtig nach diesen Geräten ist, muss damit rechnen, Schlafprobleme zu bekommen. Da es aber generell heute absolut üblich ist, künstliches Licht zu nutzen, fernzusehen oder mit dem Laptop zu arbeiten, ist es mehr als schwierig, diesem Störfaktor künstliches Licht zu entkommen.

Reduzierung der Melatoninproduktion im Alter

Ein weiterer wichtiger Faktor kann ebenfalls dafür verantwortlich sein, dass die Produktion des Melatonins verringert wird – das Alter. Ursache dafür ist, dass im Laufe des Alterungsprozesses die Zirbeldrüse verkalkt. Gleichzeitig kommt es auch dazu, dass die Empfindlichkeit der Melatonin-Rezeptoren verringert wird. Forscher konnten herausfinden, dass bei Menschen über 60 Jahren sowohl die Tiefschlafphasen als auch die REM-Schlafphasen deutlich abnehmen. Folge davon ist, dass beim Durchschlafen Störungen auftreten.

Melatonin supplementieren – vielleicht eine Lösung

Da es bekannt ist, dass immer mehr Menschen unter Schlafproblemen leiden, steigt natürlich auch die Zahl der angebotenen Mittel, die Melatonin enthalten, immer stärker an. Die Werbebotschaft dieser Produkte ist eindeutig, sie sollen dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern. Die Idee dahinter ist sicherlich gut, denn im Rahmen von Studien konnte festgestellt werden, dass sich Schlafstörungen durch die Verabreichung von Melatonin verbessern können. Dennoch gibt es auch viele Experten, die eine zusätzlichen Einnahme dieses Hormons eher skeptisch betrachten.

Es steht außer Frage, dass es sicher sinnvoller ist, statt Schlaftabletten eher Melatonin einzunehmen. Es stört nicht die Schlafphasen und führt auch nicht zu irgendwelchen Restwirkungen am Morgen. Studien zeigen aber auch, dass es nicht ratsam ist, Melatonin über einen längeren Zeitraum einzunehmen. Das ist auch dann der Fall, wenn es sich dabei um Produkte mit sehr niedrigen Dosen an Melatonin handelt, so wie es bei frei verkäuflichen Produkten für gewöhnlich üblich ist. Es wird empfohlen, solche Produkte nicht länger als 4 Wochen einzunehmen.

Somit wäre es möglich, in diesem Zeitraum eine Verbesserung zu erreichen, eine Dauerlösung sind solche Produkte aber nicht. Zudem helfen Produkte mit Melatonin nur den Menschen, die selbst nicht in der Lage sind, ausreichend Melatonin produzieren zu können. Das ist jedoch nur bei den wenigsten Menschen der Fall. Bei mehr als der Hälfte aller unter Schlafstörungen leidenden Menschen gibt es andere Gründe, warum sie nicht in den Schlaf finden. Häufig sind Stress, Erkrankungen oder innere Unruhe die Ursache. In diesen Fällen wird auch die zusätzliche Einnahme von Melatonin nicht zu einem besseren Schlaf führen. Für diese Menschen muss eine andere Lösung gefunden werden. CBD ist möglicherweise eine solche Lösung.

Guter Schlaf durch CBD und Melatonin

CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol, es handelt sich dabei um ein Cannabinoid aus der Hanfpflanze. CBD ist also ein natürlicher Wirkstoff, der unterschiedliche Wirkungen auf den Körper haben kann. Bislang konnten nur wenige vermutete Wirkungen auch wirklich nachgewiesen werden, andere befinden sich in der Erforschung. CBD wird eine schmerzstillende, entzündungshemmende, beruhigende, entspannende und entkrampfende Wirkung zugeschrieben.

Viele Betroffene, die unter Schlafproblemen leiden, haben bereits CBD ausprobiert. Sie berichten, dass es ihnen möglich war, nach der Einnahme von CBD schneller einschlafen zu können. Zudem können sie auch besser schlafen. Das bedeutet aber nicht, dass CBD einen direkten Einfluss nimmt auf den Schlaf. Es ist aber in der Lage, dazu beizutragen, die Ursachen für einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus zu lindern. Diese Ursachen können sehr vielfältig sein. Kunstlicht ist nur eine dieser Ursachen, heute gibt es viele weitere Faktoren, die dafür verantwortlich sind, dass Menschen praktisch den ganzen Tag unter Strom stehen. Das wiederum hat einen Einfluss auf die Melatoninproduktion, die dadurch gestört wird.

Stress spielt ebenfalls eine große Rolle. So gut wie jeder steht heute unter Stress, sogar kleine Kinder sind bereits betroffen. Schmerzen können auch dafür sorgen, dass Menschen nicht in den Schlaf finden. Zwar kann CBD nicht die Produktion von Melatonin ankurbeln oder dessen Wirkung verstärken, aber es kann dabei helfen, diese Störfaktoren zu mildern oder gar zu beseitigen. Der Körper kann wieder ins Gleichgewicht gelangen, sodass die natürlichen Prozesse wieder so ablaufen können, wie es vorgesehen ist. CBD könnte also praktisch dabei helfen, den Weg freizuräumen für das Melatonin.

CBD und Melatonin – welche Rolle spielt das Endocannabinoid-System?

Das sogenannte Endocannabinoid-System ist den meisten Menschen gar nicht bekannt. Dabei hat es eine sehr wichtige Aufgabe im Körper, denn es hält seine Funktionen im Gleichgewicht. Das Endocannabinoid-System ist ein Teil des Nervensystems. Es reguliert verschiedene Funktionen im Körper. Zu diesen Funktionen zählen unter anderem die Schmerzwahrnehmung und der Appetit. Zu seinen Aufgaben gehört aber auch die Regulierung des Schlafs und die Produktion des Serotonins, aus dem das Melatonin gebildet wird.

Das Endocannabinoid-System besteht aus Rezeptoren, Endocannabinoiden und Enzymen. Die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems sind im ganzen Körper verteilt. Körpereigene Cannabinoide, auch bekannt als Endocannabinoide, docken an die Rezeptoren an und erzeugen dadurch einen bestimmten Effekt. Das Melatonin nutzt ebenfalls die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, um seine Wirkung entfalten zu können.

CBD ist ebenfalls ein Cannabinoid, zwar kein körpereigenes, aber ein exogenes. Von der Struktur her ist es den körpereigenen Cannabinoiden sehr ähnlich und kann ebenfalls an die Rezeptoren andocken und einen Effekt hervorrufen. Forscher gehen davon aus, dass CBD so Schmerzen lindern kann und zudem auch eine beruhigende Wirkung auf den Körper ausübt. Sollte dies der Fall sein, könnte CBD viele der Ursachen, die zu einem gestörten Schlaf führen, lindern. Es gibt viele Studien, die Hinweise darauf geben, dass CBD auf diese Weise wirklich helfen könnte, den Schlaf zu verbessern. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür aber derzeit noch nicht.

Wenn durch CBD die Ursachen der Schlafstörungen gemildert werden, wäre es für das Melatonin einfacher, für einen guten Schlaf zu sorgen. Das bedeutet, CBD und Melatonin ergänzen sich praktisch. Mittlerweile gibt es schon Produkte, in denen sowohl CBD als auch Melatonin enthalten ist. Fakt ist aber, dass es oft vollkommen unnötig ist, zusätzlich Melatonin einzunehmen, da die Ursachen für die Schlafstörungen nicht in einer zu geringen Melatoninproduktion zu finden sind.

Besser ist es, an den Ursachen für die Schlafstörungen anzusetzen. Hier kann CBD eine Hilfe sein. Auch eine zusätzliche Anpassung des Lebensstils ist empfehlenswert. Mit einem gesunden Lebensstil ist es möglich, schneller wieder zu normalen Schlafgewohnheiten zu finden. Das bedeutet den Verzicht auf übermäßigen Tabak- und Alkoholkonsum, zudem sollte auch die Verwendung von elektronischen Geräten am Abend oder im Bett reduziert oder bestenfalls ganz eingestellt werden. Stattdessen sollten Entspannungsübungen vor dem Schlafengehen durchgeführt werden. Auch das Musikhören oder Lesen kann entspannend sein.

CBD – Unterstützer des Melatonins

Seit einigen Jahrhunderten versucht die Menschheit bereits, den menschlichen Körper zu erkunden. Die Tatsache, dass es noch immer viele offene Fragen gibt, zeigt, dass es sich um ein sehr komplexes Gebilde handelt. Ähnlich geht es den Forschern aber auch mit CBD. Der Wirkstoff ist für die Wissenschaft noch relativ neu und konnte in der kurzen Zeit noch nicht so umfangreich erforscht werden, wie es sich viele wünschen.

Grundsätzlich sehen Forscher in CBD ein sehr großes Potenzial. Einige Wirkungen, die dem CBD zugeschrieben werden, konnten bereits belegt werden, andere werden noch untersucht. Fest steht allerdings, dass die Möglichkeiten von CBD wahrscheinlich noch weitaus größer sind, als die Wissenschaftler bislang vermuten. Studien gibt es dazu aber leider noch nicht.

Dennoch äußern Forscher die Vermutung, dass CBD zur Linderung von Schlafstörungen beitragen könnte. Eine direkte Wirkung von CBD auf das Melatonin konnte bisher nicht festgestellt werden. Das ist der Grund, warum die Wissenschaftler davon ausgehen, dass CBD und Melatonin zusammenwirken.

CBD hat den großen Vorteil, dass es bislang noch keine bekannten Nebenwirkungen gibt, zudem hat es keine psychoaktive Wirkung. Das bedeutet, jeder kann seine eigenen Erfahrungen mit CBD machen. Die Forschungen in diesem Bereich gehen schnell voran, daher ist zu hoffen, dass es schon relativ bald konkretere Erkenntnisse geben wird zur Art und Weise, wie CBD und Melatonin zusammenwirken.